Gerhard Schöne: Die sieben Gaben

BuschFunk, 1992

Titelliste

  1. Der Laden
  2. Der knurrige Hund
  3. Hölle und Himmel
  4. Vergeßt ihr auch das beste nicht
  5. Die zurückgelassnen Kinder
  6. Der Stein
  7. Dieser Teufel
  8. Der Maler
  9. Haweh
  10. Anklungmärchen
  11. Die Liebe des Fischers
  12. Glück oder Unglück
  13. Das Hemd des Glücklichen
  14. Das Glück
  15. Windgesang
  16. Leichter Ausweg
  17. Die kleine Quelle
  18. Die sieben Gaben

Besetzung

  • Gerhard Schöne: voc
  • Tobias Morgenstern: hohner-acc, perc, key, voc
  • Rainer Rohloff: ac-git, e-git, voc
  • Stefan Kling: piano, key, voc
  • Henry Osterloh: perc, vibes, voc, flöte
  • Ekkehard Enkelmann: violine

Liedtexte

War es Traum oder wirklich,
als ich in dieser Stadt
irgendwo in Gedanken
jenen Laden betrat?

Hinterm Tisch dieser Händler
wirkte irgendwie fremd.
Verbarg mühsam zwei Flügel
unterm lichtweißen Hemd.

Das Regal war bis unter die Decke
voll mit Tüten und Schachteln gestellt.
Doch im Dämmerlicht konnt` ich nicht sehen,
was die eine um die andre enthält.

Nun ich fragte den Händler:
„Was verkaufen sie hier?“
„Alles, was sie sich wünschen,
alles gibt es bei mir.

Das, wonach sie sich sehnen,
was sie froh machen kann,
was sie schon nicht mehr hofften,
alles biete ich an.“

Oh, wie hab` ich mich da vor dem Händler
mit dem Wünscheaufsagen beeilt:
„Sie, ich möchte das Schweigen der Waffen
und die Brötchen viel besser verteilt!

Mehr Verstand in die Köpfe.
Aus den Augen die Gier.
Eltern Zeit für die Kinder.
Achtung vor jedem Tier.

Helle Zimmer für alle.
Arbeit, je nach Talent… \“
Als ich Luft holen wollte,
sprach er: „Kleinen Moment!

Sicher haben sie mich falsch verstanden.
Wie ich hör`, wolln sie Früchte bei mir.
Ach nein, nein, ich verkauf keine Früchte,
nur die Samen dafür!“

Kowalski war mal eben kurz
bißchen eingenickt am Steuer.
Und als er wieder die Augen aufschlug,
war ihm irgendwie nicht geheuer.
Da stand ein graumelierter Herr,
der ihn väterlich begrüßte:
\’Mensch, Kowalski, was machst du denn schon hier?
Stehst doch noch gar nicht auf meiner Liste!
Am besten wär`s drum,
du kehrst noch einmal um.
Deinen Platz müssen wir erst noch buchen.
Willst du vorher mit mir
hier im Jenseitsrevier
einmal Himmel und Hölle besuchen?\‘

Kowalski nickte und ging mit.
Zuerst sah er eine Halle.
In der Mitte ein voller Suppentopf,
ringsherum die Gäste alle.
Mit zu langen Kellen in der Hand
schöpfte unentwegt die Runde
immer wieder Suppe. Aber, ach!
Keiner kriegte die Kelle zum Munde.
Ob mit List oder Kraft,
es hat keiner geschafft
mit der viel zu langen Kelle.
Alle waren aschfahl,
zänkisch, hungrig und schmal.
das war zweifellos die Hölle!

Dann winkte ihn der nette Herr
in den Speiseraum daneben.
In der Mitte der Topf und die Gäste
ringsum.
Gleiches Bild, genau wie eben.
Dennoch waren hier alle nudelrund,
gutgelaunt und unerschüttert.
Mit den langen Kellen haben sie sich
gegenseitig hier gefüttert.
Und der freundliche Mann
tippte sacht ihn an:
\’So, Kowalski, du mußt gehen!\‘
Die OP-Schwester sprach:
\’Ich glaub`, jetzt wird er wach.
Der guckt, als hätt\‘ er den Himmel gesehen.\‘

Manchmal höre ich sie grölend durch die Häuserschluchten ziehn,
manchmal seh` ich sie an Wände ihre Höhlenzeichen sprühn.
Manchmal fallen sie wie Wölfe über Unschuldslämmer her,
die zurückgelassnen Kinder, Schnauze voll und Augen leer.

Ihre Eltern aber sagen, wenn sie krumm gehen nach Gold:
Wir tun`s nur für unsre Kinder! Habn das Beste nur gewollt!

Hinter Flipperautomaten spielen sie ums kleine Glück,
blättern lustlos in den Pornos, immer Traurigkeit im Blick.
Ein Gefühl, beinah wie Hunger oder Heimweh, das sie packt,
die zurückgelassnen Kinder, ungetröstet, splitternackt.

Hilflos rufen ihre Eltern, doch die Drähte sind gekappt.
Sie war`n grade so beschäftigt, als die Türe zugeschnappt.

Manche gehen langsam unter, andre steigen auf im Nu,
drücken dir als smarte Herren skrupellos die Kehle zu.
Kein Gewissen kann sie bremsen bei der Schlacht ums große Geld,
die zurückgelassnen Kinder, die sich rächen an der Welt.

Vielleicht glaubt ihr auch: „Ein paar hinter die Ohren
Kann Kindern nicht schaden, sonst hörn sie ja nicht.´´
Mensch, ich war auch schon mal so ratlos und wütend
und schlug meiner Tochter die Hand ins Gesicht.

Ich schämte mich nachher.
Es soll nie wieder sein!
Nun hört die Geschichte
von jenem Stein!

Ein Junge war einmal ganz bockig und böse.
Da wußte die Mutter nicht ein und nicht aus.
Sie drohte, ihm eine Tracht Prügel zu geben
und schickte ihn schließlich zum Garten hinaus.

Er sollte sich selbst einen Stock draußen suchen.
Sie wartete lange, dann kam er herein.
Er schaute der Mutter verzweifelt entgegen
und trug in der Hand einen faustgroßen Stein.

„Ich find` keinen Stock´´,
so erklärte er ihr,
„Den Stein aber kannst du
doch werfen nach mir!´´

Die Mutter schloß wortlos ihr Kind in die Arme.
Was hatte der Junge nur von ihr gedacht?
Da standen sie beide umschlungen und heulten
und schnieften und schneuzten und haben gelacht.

Der Stein liegt seitdem
auf dem Küchensims halt
zur täglichen Mahnung:
Niemals Gewalt!

(Text nach Astrid Lindgrens Erzählung „Niemals Gewalt!´´)

Diese Story, ihr Lieben
will ich kurz dazwischenschieben.
Und ich glaube, daß sie einigen gefällt.
Yeah, okay, ihr habt`s erraten:
-ein Märchen aus den Staaten.
Eine schwarze Mami hat es mir erzählt.

Nun – und wenn die schwarzen Amis
Märchen hörn von ihren Mamis,
bleiben die nicht sitzen auf dem Stuhl.
Nein, die rappen und die steppen,
`rauf und `runter auf den Treppen,
und sie rufen: Mami, Mami, das ist cool!

Uh, jetzt geht`s los! Uh, jetzt geht`s los!

Missis Rabbit war schlampig
ging fremd und wurde pampig.
manchmal hielt das Mister Rabbit nicht mehr aus.
Huschte dann auf leisen Sohlen
in die Kirche, sich erholen.
Eines Tags war seine Frau nicht mehr zu Haus.

Da stand er und guckte
und schnaufte und schluckte.
Sie, für die er so geschuftet und gespart,
sie, die Mutter seines Rangen,
dieses Miststück war gegangen!
Armer, armer Mister Rabbit, das war hart!

Forget it, Mister Rabbit! Forget it, Mister Rabbit!

Goß sich eins hinter die Lampe,
sprach: Zum Kuckuck mit der Schlampe!
Niemals wieder kommt `ne Frau unter mein Dach!
Und man hat, im Vertraun,
doch nur Ärger mit den Frau`n!
Junge, Junge, niemals wieder werd` ich schwach!

Seinem Sohn, jung an Jahrn,
wollte er dies Leid ersparn
und fing an, `ne Mauer um das Haus zu bau`n.
Rabbit Junior wuchs heran,
war ein fescher junger Mann,
und er ahnte, ja, er ahnte nichts von Frau`n!

Na, ob das gut geht? Na, ob das gut geht?

Rabbit Junior wurde zwanzig.
Sein alter Herr besann sich.
Nahm das Auto und fuhr mit dem Söhnchen fort.
machte Halt in Pitty-Witty,
zeigte seinem Sohn die City,
die Geschäfte und die Kirche von dem Ort.

Sah die Feuerwehr, die Schänke,
Cafe und Pferdetränke.
Doch auf einmal ging ein Wesen durch den Park!
Das trug ein rotes Röckchen
und gelbe Seidensöckchen!
Ein Duft! Hmmm! Der war stark!

Oh, jetzt wird`s spannend! Oh, jetzt wird`s spannend!

Was war das, um Himmels willen?
fing der Junge an zu brüllen.
Papa sprach sofort: Der Teufel war`s, mein Sohn!
Diesen Teufel muß man meiden!
Der macht nix als Schwierigkeiten!
Und dann sauste Mister Rabbit schon davon.

Hast`ne Menge heut` gesehn …
sprach er dann vorm Schlafengehn.
Na, gefiel dir denn besonders irgendwas?
Und der Junge ohne Zweifel:
Klar doch, Papa, dieser Teufel!
Dieser Teufel, hmmm, der hatte was!

Tja, daswar`s schon…Tja, daswar`s schon …

Oh, am Ende dieser Story,
brülln die schwarzen Kinder: Sorry,
dieser Mister Rabbit, der war ja blim-blam!
Und sie küssen und sie knuffen
ihre Mamis ab und rufen:
Gut daß wir so eine coole Mami habn!
Gut daß wir so eine coole Mami habn!…

Am Ende der Straße, wo die Sternschnuppen hinfalln,
da steht ein buckliges Häuschen im Wind.
Hier wohnte der Maler Francesco bescheiden
mit der Freundin Henriette und dem Malzeug im Spind.

Oft waren die beiden verzweifelt und hungrig,
denn ihre Taschen war`n leer wie ein Loch.
Dann malte er ihr etwas kleines Verrücktes,
und mit knurrenden Mägen lachten sie doch.

Einmal, als ihnen fast schwarz vor Augen,
malte Francesco ein duftendes Brot,
und auf das Tischtuch den Milchkrug, die Früchte.
Sie aßen und tranken, vorbei war die Not.

Ref.: So jedenfalls soll es gewesen sein.
So jedenfalls sagen die Großmütter hier.
So jedenfalls soll auch die Kraft deiner Träume sein!
So jedenfalls wünsch ich es dir.

Einst rief man Francesco zum Fürsten des Landes,
er solle ihn malen mit Heiligenschein.
Francesco gehorchte und malte am Ende
zwei zierliche Hörner in das Antlitz hinein.

Man brachte dem Fürsten das Bildnis der Wahrheit.
Die Wutader lief ihm schwarz an im Gesicht.
Er schickte die Häscher, Francesco zu greifen;
die suchten sein Haus, doch sie fanden es nicht.

Längst hatte Francesco das Gras und die Landschaft
perfekt an die Hauswand gemalt, Stück um Stück.
Die Häscher, sie holten sich Beulen im Freien
und liefen zerschlagen zum Fürsten zurück.

So jedenfalls …

Beim Schlendern im Mondschein ergriffen die Häscher
den wehrlosen Maler und warfen ihn grob
hinein in den Kerker. Francesco durchsuchte
die Taschen und fand etwas Kreide, gottlob!

Der Fürst, der Minister, der Wächter, der Henker,
die stießen am Morgen die Zellentür auf.
Sie sahn an der Decke den Himmel, die Wolken,
an der Wand eine Leiter zum Himmel hinauf.

Und dort verschwand eben ein Fuß in den Wolken.
Francesco der Maler war nicht mehr zu sehn.
Warum seine Freundin darüber nur lachte,
das konnten die Leutchen im Ort nicht verstehn.

So jedenfalls …

Fische huschten unter Steine,
Wolken zogen bang
als der junge Fischer Erik
heimkam mit Gesang.

Vor dem Tor im schwarzen Mantel
wartete ein Mann.
`s war der Richter von dem Festland,
der sprach Erik an:

„Deine Frau Luise brachte
man mir in der Früh.
Sie brach die Ehe mit `nem Fremden.
Schande über sie!

Nach dem Brauch der Insel wird beim
ersten Sonnenschein
deine Frau vom Fels gestoßen
in den Tod hinein.“

Erik sah dem Unglücks boten
nach im Dämmerlicht.
„Gott im Himmel, sei uns gnädig,
Herz, zerspring mir nicht!´´

Als die Dörfler schliefen, stieg er
in die Felsenwand
und hat mutig übern Abgrund
Seil um Seil gespannt.

Hat mit Reisig, Stroh und Farnen
alles dicht gemacht.
Hat am Ende noch als Polster
Heu hinaufgebracht.

Als die ersten Hähne schrien,
stießen sie sogleich
seine Frau vom Fels hinunter.
Himmel, fiel sie weich!

In das Netz der Liebe fiel sie,
die nicht Strafe will.
Fische spielten unter Steinen.
Wolken zogen still.

War ein Bäuerlein,
hatte nur ein Pferd.
Lief das Pferd davon
und ist nicht heimgekehrt.
Kamen alle Nachbarn an,
klagten laut: „Du armer Mann!
So ein Unglück! So ein Unglück!
So ein Unglück, nein!“
Doch das Bäuerlein sprach leis:
„Ob`s ein Unglück ist, wer weiß?
Morgen bin ich schlauer!“

Als das Pferd tags drauf
durch das Hoftor schritt,
brachte es dem Bäuerlein
noch ein Wildpferd mit.
Kamen alle Nachbarn an,
freuten sich: „Du guter Mann!
So ein Glück, hej! So ein Glück, hej!
So ein Glück, hej, hej!“
Doch das Bäuerlein sprach leis:
„Ob`s ein Glück ist, nun, wer weiß?
Morgen bin ich schlauer!“

Und des Bauern Sohn
ritt das Wildpferd ein.
Stürzte von dem Pferd
und brach sich ein Bein
Kamen alle Nachbarn an,
klagten laut: „Du armer Mann!
So ein Unglück! So ein Unglück!
So ein Unglück, nein!“
Doch das Bäuerlein sprach leis:
„Ob`s ein Unglück ist, wer weiß?
Morgen bin ich schlauer!“

Als ein Krieg im Land ausbrach
zog man die Burschen ein.
Nur des Bauern Jungen nicht
mit dem gebrochnen Bein.
Kamen alle Nachbarn an,
freuten sich: „Du guter Mann!
So ein Glück, hej! So ein Glück, hej!
So ein Glück, hej, hej!“
Doch das Bäuerlein sprach leis:
„Ob’s ein Glück ist, nun, wer weiß?
Morgen bin ich schlauer!“

Dein Verhängnis ist
doch vielleicht dein Glück?
Und dein Hauptgewinn
bricht dir das Genick?
Sei heut` zufrieden, daß du lebst
und noch einen Finger hebst.
Morgen oder übermorgen
oder überübermorgen kommt…
der Tod.

Es sitzt sich weich auf unserm Sofa.
Gemütlichkeit im ganzen Haus.
Geschmackvoll wählten wir die Bilder
zur Farbe der Gardinen aus.
Wir schließen nachts die Jalousien,
habn neue Schlösser in der Tür.
Das Glück soll sich doch sicher fühlen
als Dauermieter, dachten wir.
Da hat`s das Bündel schon geschnürt.
Ich glaub`, es wohnt nicht gern möbliert
und scheint die Sicherheit zu meiden.
Versprechen, die vergißt es prompt,
und daß es niemals pünktlich kommt
kann ich nicht leiden.

Ich hab` es tief als Kind geatmet
im Kirschenbaum zur Blütenzeit.
Da warfs mir seine Glückshaut über
grad wie ein Sternentalerkleid.
Ich traf es unter jungen Leuten,
wir feierten bei Kerzenschein.
Es war spontan, verrückt, bescheiden
und machte aus dem Wasser Wein.
Dann ging es fort und kam nicht mehr.
Ich hechelte ihm hinterher.
Doch ich war nie sehr gut im Rennen.
Einmal kam`s ungeheuer groß,
es trug ein Baby auf dem Schoß.
Da schossen uns vor Glück die Tränen.

Ich fand es mal beim Muschelsuchen.
Da gab`s mir sein Geheimnis preis:
„Du rennst mir nach, willst mich erzwingen.
Halt inne, schau und sei ganz leis.
Dann wirst du staunend mich entdecken.
dann hörst du meinen Glücksgesang.
Und ich kann dir aus vielen Blicken
entgegenschaun mein Leben lang.
Ich bin im Brotgeruch versteckt,
und wenn dich deine Liebste neckt
im Dunkeln, dann hörst du mich lachen.
Ich warte auf dich jetzt und hier,
und wenn du singst, bin ich bei dir,
dich froh zu machen!“

Es war einmal, und es ist irgendwann,
und es geschieht genau zu dieser Zeit.
Da war ein Land, von Dürre ausgezehrt.
Kein Regen, nicht ein Wölkchen weit und breit.

Zuerst das Gras, das alles Grün verlor.
Es wurde grau, und dann zerfiels zu Staub.
Die Büsche dürr, die heulten noch im Wind.
Die Bäume warfen ab ihr junges Laub.

Tiere schleppten sich von hinnen
um der Wüste zu entrinnen.
Wenige entkamen, viele fanden frühen Tod.

Die Brunnen leer, die Quellen längst versiegt.
Nur heiße Steine, wo der Fluß verlief.
Ein alter Baum stand trotzig bis zuletzt,
mit starken Wurzeln, unermeßlich tief.

Die Trockenheit griff ihm schon an das Herz.
Die Sonne brannte, und sein Tod war nah.
Doch was war das: in seinem Schatten stand
noch eine Blume wie ein Wunder da!

Eine kleine Quelle eben
hielt die Blume noch am Leben,
weil sie ein paar kümmerliche Wassertropfen fand.

Die Quelle sah das Elend rings umher
und wie die Dürre alles Land nahm.
Wozu sich um die letzte Blume mühn?
Sie spürte schon, wie sie ins Stocken kam.

Sie sprach verzagt: „Mein Tun hat keinen Sinn!
Ich halte doch die Wüste nicht mehr auf!´´
Der alte Baum, der nun im Sterben lag,
entgegnete der Quelle schnell darauf:

„Du, versprich mir auf der Stelle,
müht dich weiter, kleine Quelle!
Gib dich nicht, auch wenn es schwer ist, der Verzweiflung hin.“

Du sollst nicht die Wüste wässern,
nicht die ganze Welt verbessern,
nur die eine Blume tränken, darin liegt dein Sinn

Ref. Wenn ich dir was wünschen dürfte,
mein liebes Kind,
wünscht` ich dir die sieben Gaben,
die nicht leicht zu haben sind.

Die Geduld der Weinbergschnecke,
ruhig zieht sie ihre Bahn
und kommt unbemerkt von allen
still bei ihrem Ziele an.

Und den Stolz von meiner Katze,
kein Befehl bricht ihren Sinn.
Sie streicht nur um meine Füße,
wenn ich sanft zu ihr bin.

Die Balance des Stehaufmännchens.
Es schwankt etwas hin und her
wenn man es zu Boden drückte
und steht dann wie vorher.

Und die Frechheit eines Flohes,
der die großen Tiere dreist
dort, wo sie am meisten stinken
nicht hineinkriecht, nein, beißt.

Das Geheimnis eines Steines.
Außen grau und unscheinbar,
weiß er doch in seinem Innern
einen Kristall, sternenklar.

Und den Traum des Samenkornes,
das sich in die Erde legt,
das die Blätter und Blüten,
Baum und Frucht in sich trägt.

Und zuletzt den Mut der Rose,
die noch einmal rot erblüht,
wenn schon Rauhreif und Neuschnee
jedes Feld überzieht.

3 Kommentare zu “Die sieben Gaben”

    • Lilly Koch sagt:

      Liebe Frau Arnold,
      ja, das Album ist bei allen gängigen Portalen zum Download verfügbar.
      Mit besten Grüßen,
      Die BuschFunker

  • Wolfgang Teschner sagt:

    Diese Sammlung stellt für mich den Höhepunkt des Schönen Schaffens dar! Ich kenne Gerhard von Platten und Auftritten (und persönlichen Treffen) seit Mitte der 80er Jahre und habe etliche Stücke in mein Repertoire aufgenommen, aber diese Hitdichte ist einmalig.

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