Mutabor: Das Blaue

BuschFunk, 2010

Titelliste

  1. Zu verkaufen
  2. Chancengleichheit
  3. Illusion
  4. Worte
  5. Massenunterschiede
  6. Jamma
  7. Mut
  8. Viva la humanidad
  9. Alles was ist
  10. Sex
  11. Allein
  12. Mein Käpt`n

Besetzung

  • Axel Steinhagen: voc, ac-git
  • Anita Ratai: fl, akkordeon, alt-sax, cl, chor
  • Helen Bauerfeind: violine, chor
  • Ulf Jacobs: drums, perc, chor
  • Pay Kohn: bass, chor
  • Daniel Hoffknecht: git
  • Als: Gast
  • Sirid Heuts: akkordeon (Titel 6)
  • produziert von: Mutabor
  • Arrangements: Mutabor & Kraans de Lutin

Liedtexte

Zu verkaufen – verruchte Liebe
Zu verkaufen – perfekte Körperkultur
Zu verkaufen – Wunschträume aus Silikon
Zu verkaufen – Herzen aus Glas
Zu verkaufen – ein gefrorenes Lächeln
Zu verkaufen – Fernwärme aus Blut
Zu verkaufen – Make-up für die Sinne
Zu verkaufen – ein unendlicher Drang

Wo ist die Lust, die niemals aufhört
Wo ist der Kick, der mich immer wieder anturnt
Wo ist das Leben, das sich immer neu erfindet
Wo ist das Glück, das nie schwindet

Willkommen zum Ausverkauf
Noch nie war es so billig
Willkommen zum Ausverkauf

Zu verkaufen – Freibriefe für Dummheit
Zu verkaufen – Helden in Taschenformat
Zu verkaufen – ein Universum für jeden
Zu verkaufen – die unendliche Party
Zu verkaufen – Anarchie für die Massen
Zu verkaufen – ein gutes Gewissen
Zu verkaufen – remote control
Zu verkaufen – ein letztes Mal

Wo ist die Lust …

Willkommen zum Ausverkauf …

Schau, wie sie alles verkaufen, alle Wunder preisgeben
Sich plagen, sich streiten für ein unsicheres Leben
Sich hetzen, sich jagen für ein bisschen Ausbeute
Sich völlig verlieren in einer willigen Meute

Willkommen zum Ausverkauf …

Der Kragen zwickt, die Schnalle klemmt
Den Kopf gewaschen, verschwitztes Hemd
Die Zeichen sprechen nur für dich
Führen dich doch hinters Licht

So rennst du los, es zu versuchen
Etwas abzubekommen von dem Kuchen
Der jedes Mal immer weniger schmeckt
Doch ständig mehr Verlangen weckt

Chancengleichheit ist gegeben
Hör auf zu meckern, so ist das eben
Chancengleichheit macht es wahr
Für die Täuschung noch einmal

Immer unterwegs nach den geilen Dingen
Wovon sie in der Werbung singen
Wenn du es hast, ist es nichts mehr wert
Vorher lebte es sich unbeschwert

Es treibt dich an, es lässt dich straucheln
Selbstverständlich Ellenbogen gebrauchen
Ehrgeizig nach vorne gucken
Ab und zu ne bittere Pille schlucken

Chancengleichheit ist gegeben …

Schritt für Schritt und nicht verzagen
Und die neuste Mode tragen
Im Wettbewerb der Eitelkeiten
Kannst auch du die Welle reiten

Chancengleichheit ist gegeben …

Tu mir nicht weh, wenn ich die Wahrheit sage
Deine Illusion zu Grabe trage
Ich bin nicht der, den du in mir siehst
Auch nicht, was du zwischen den Zeilen liest
Dein Objektiv ist nur ein kleiner Teil
Die Erfahrung treibt den Keil
Zwischen dem, was ist, was du gedacht
Du hast dir etwas vorgemacht

Illusion, ein Stück vom Leben
Illusion, muss es geben

Tu mir nicht weh, ich kann doch nichts dafür
Deine Vorstellungskraft öffnet dir
Tür und Tor für deine Sichtweise
Die Wirklichkeit ist kein Bild, eine Reise
Zu dir selbst und hinters Licht
Nimm mich so hin, ich liebe dich
Ich will mich nicht für dich verbiegen
Lass uns ganz ohne Formen lieben

Illusion …

Tu mir nicht weh, ich will Dich nicht verletzen
Ich will doch nur ein Zeichen setzen
Für die Unterschiede, die uns verbinden
Warum wir uns so spannend finden
Plus und Minus, kalt und heiß
Ying und Yang und schwarz und weiß
Ja, mein Schatz, ich glaub daran
Gegensätze ziehen sich an

Illusion …

Am Anfang war das Wort, dann kam die Flut
Alles nichts genutzt, der Mensch ist nicht gut
Er ist nur ein Subjekt, bewaffnet mit Verben
Auf der Jagd nach dem Objekt haut er gerne in Kerben
Schlingt Worte wie Tentakeln, bildet Sätze wie Ketten
Verfängt sich in Gedanken, windet sich in Pirouetten
Redet sich um Kopf und Kragen
Nur um nicht die Wahrheit zu sagen

Worte sind Knechte für Lug und Betrug
Worte sind Priester, so weise so klug
Worte sind Nutten, jeder kann sie benutzen
Schweig still, geh deinen Spiegel putzen

Das Wort ist eine Waffe, es schmeichelt und es sticht
Bist du leichtgläubig, führt es dich hinters Licht
So mancher ist dafür schon zu Kreuze gekrochen
Menschen haben es so oft gebrochen
Selten ist es das, was es verspricht
Meistens verbirgt es sein wahres Gesicht
Es ist so beliebig auslegbar
Und wenn es sich reimt
Dann ist es wahr

Worte sind Knechte für Lug und Betrug …

Ja Ja Ja Ja Ja – lass uns drüber reden
Ja Ja Ja Ja Ja – eine Antwort passt auf jeden

Das Wort geht mit der Zeit, die Zeit geht mit dem Wort
Es ändert seine Mode, besteht doch immer fort
Es kleidet sich in Floskeln, spricht mit vielen Zungen
Es ist der Diener deiner Täuschungen

Worte sind Knechte .

Ein Großer, ein Kleiner, ein Guter, ein Gemeiner
Ein Intelligenter, ein Draufgänger, ein Gehemmter
Ein Starker, ein Schwacher, ein Verzagter, ein Macher
Ein Selbstverliebter wird zum Führer und dann ruft er

Was wäre das Leben ohne Unterschiede
Ach, wie wichtig ist die Selbstliebe
Was wäre das Leben ohne Gegensätze
Die Allgemeinheit ist das Letzte

Ein Kokser, ein Kiffer, ein Alki, ein Sniffer
Ein Pillenfresser, ein vom Spielen Besessener
Ein Autonarr, ein Fitnessfreak und einer, der den Garten liebt
Ein Ottonormalverbraucher wird zum Führer und dann ruft er

Was wäre das Leben ohne Unterschiede …

Ein Rocker, ein Popper, ein Punker, ein HipHopper
Ein Raver, ein Styler, ein Orientierungsloser
Ein Hippie, ein Schluffie, ein Harter, ein Druffie
Ein Trendforscher wird zum Führer und dann ruft er

Was wäre das Leben ohne Unterschiede …

Individualität
Die in der Masse untergeht
Wer will denn schon wie alle sein
Es tut so gut, anders zu sein

Was wäre das Leben ohne Unterschiede …

Es war einer dieser bleiern schweren Tage
Die ich nur mit dunkler Brille ertrage
Den Kopf voller Scheiß-Gedanken
Die um meine Beachtung zanken

Sie spielen Fangen, fahren mit mir Karussell
Bin ein Hündchen mit dünnem Fell
Und ich laufe im Kreis herum
Wenn mich einer fragt, sag ich nur

Ich bin ausgelöffelt
Abgerockt
Ich bin mies drauf
Ich hab überhaupt keinen Bock
Dazu kann man doch mal stehen
Das ist wahre Größe
Ich lass die Hosen runter
Gebe mir die Blöße

Jetzt schau nicht so betroffen
Das nehme ich dir nicht ab
Eben hast du noch erzählt
Dass alles bestens für dich läuft
Ich brauche kein Mitleid
Lieber ne Dosis Frohsinn
Das Leben ist kein Wunschkonzert
Das nehm ich mal so hin

Ich bin ausgelöffelt …

Jammajammajeh
Jammajammajoh

Jetzt faselst du von positivem Denken
Das hat mir gerade noch gefehlt
Das hast du doch nicht selbst erfahren
Das hat man dir auch nur erzählt
Diese Secondhand-Weisheiten
Kann ich echt nicht brauchen
Ne, ich will mich nicht entspannen
Und ich will auch keinen rauchen

Ich bin ausgelöffelt …

Jammajammajeh
Jammajammajoh

Trau dich wieder aufzustehen
Trau dich ein gutes Ende zu sehen
Trau dich auch mal nichts zu machen
In der Stille mit dir selbst zu wachen

Trau dich zu widersprechen
Trau dich etwas abzubrechen
Trau dich neue Wege zu gehen
Und im Ende den Anfang zu sehen

Es gibt nichts zu verlieren
Außer deiner Angst
Was kann schon passieren
Gib dem Glück eine Chance

Wach auf, willst du ewig warten
Du weiß doch, wichtig ist der erste Spaten-
Stich , denn von alleine
Entsteht da nichts

Kämpfe gegen deine Schweinehunde
Kämpfe aus dem einen Grunde
Kämpfe für dein Leben
Mit all der Liebe, die du hast zu geben

Es gibt nichts zu verlieren…

Schweige, wenn du zerrissen bist
Weil Schweigen manchmal Weisheit ist
Schweige, denn Worte sind wie Messer
Natürlich weiß es jeder besser

Schreie,
Schreie,
Schreie,
Runterschlucken nährt die Wut
Schreie, wenn die Stille dich zermürbt
Schreie, wenn dein Herz kalt wird
Schreie, wenn es weh tut
Schreie

Es gibt nichts zu verlieren …

In Erinnerung an Rio Reiser

Alle schimpfen, alle klagen
Politiker lamentieren
Um dann mit Waffen
In andere Länder zu marschier‘n
Für den Frieden selbstverständlich
Die Symbolik ist fatal
Das kann nicht überzeugen
Hier kommt unser Signal

Viva la humanidad *
Esa es nuestra fuerza

Natürlich ist das weltfremd
Das ist auch so gemeint
Weil die Welt, die ich kenne
Mir unmenschlich erscheint
Wie viel müssen wir noch wissen
Um endlich zu verstehen
Es gibt kein Gut, kein Böse
Der Fehler liegt im System

Viva la humanidad
esa es nuestra fuerza

Ich frage mich schon lange
Warum das nicht funktioniert
Alles ist gegeben
Doch falsch konditioniert
Manchmal möchte ich es hinnehmen
Doch dann höre ich Käpt‘ns Stimme
Wie soll sich das ändern, wenn ich mitschwimme

Wenn die Krise das System bestimmt
Lass dich nicht davon regieren
Wie ein Lemming
Nach dem gleichen Muster funktionieren
Die Hoffnung hängt an einem Kreuz
Das Scheitern inbegriffen
Versuch es noch einmal
Jetzt wird nicht gekniffen

Viva la humanidad
esa es nuestra fuerza

* Es lebe die Menschlichkeit,
das ist unsere Kraft

Von hohen Wipfeln kommst du gesprungen
Dein steter Tropfen bahnt sich den Weg
So ungestüm ist deine Welle
Dass kein Stein dir widersteht

Du stürzt dich von Felsen
Nur für das Meer allein
Umfließt alle Hindernisse
Ach, könnt ich ein Fluss sein

Alles was ist

Da steht er ohne Zweifel
Jedem Sturm erhaben
In ihm schlummern Diamanten
Die nur Liebende ausgraben

Er ist das Hohe, er ist das Tiefe
Ruht in sich allein
Und er weiß, wofür er steht
Ach, könnt ich der Berg sein

Alles was ist
Alles was ist
Es ist alles in mir
Es ist alles hier
Es ist alles, alles, alles, alles in mir
Es ist alles in mir, es ist alles hier
Es ist alles

Liebes Dasein, lass mich da sein
Wo ich Teil von allem bin
Denn der Fluss kommt aus dem Berg
Und strömt zum Meer hin

So will ich fließen, so will ich sein
Vor mir selbst und allgemein
Ich sehe es kommen, ich sehe es gehen
Ach, könnt ich das alles sein

Alles was ist

Ein flüchtig Kuss bittet um Asyl
Gib mir noch einmal das Gefühl
Das wir hatten, als wir uns nicht kannten
Und nur aus Leidenschaft brannten
Wir wissen doch beide, was wir an uns haben
Von hinten und von vorn in Seitenlagen
Auch wenn es doch nicht richtig passt
Darauf war und ist immer Verlass

Nur noch einmal, es war so gut
Nur noch einmal, dann ist genug
Nur noch einmal, ich will es spüren
Nur noch einmal, den Kopf verlieren

Es brennt immer noch ein Feuer,
Ein letztes Abenteuer
Es brennt, lösch meine Lust
Damit ich nicht verbrennen muss

Gib mir den kleinen Finger
Lass den Kopf beiseite
Wir brauchen uns nicht mehr verstecken
Komm rüber hier, ich will dich necken
Ich will dich riechen, ich will dich schmecken
Nur die schönen Erinnerungen wecken
Auch wenn es doch nicht richtig passt
Darauf war und ist immer Verlass

Nur noch einmal, es war so gut
Nur noch einmal, dann ist genug
Nur noch einmal, ich will es spüren
Nur noch einmal, den Kopf verlieren

Es brennt …

Wie du zitterst, wie du bebst
In Leidenschaft untergehst
Da ist kein Halten, kein Widerstehen
Nur noch einmal zum Abgewöhnen
Wir brauchen nicht mehr drüber reden
Denn wir wissen, es passt für jeden
Ein bisschen Heimat, ein bisschen Nostalgie
So feierlich war es noch nie

Nur noch einmal, es war so gut
Nur noch einmal, dann ist genug
Nur noch einmal, ich will es spüren
Nur noch einmal, den Kopf verlieren

Es brennt …

Ich erwache mit einem Kissen im Gesicht
Hab ich das geträumt oder nicht
Ich such im Bett nach einem Haar

Schenk mir deinen Blick, schenke mir dein Ohr
Schenk mir dein Interesse, meinetwegen mache mir was vor
Füttere meinen Ego, liebe mich mit Haut und Haar
Mach mir Komplimente, aber komm mir nicht zu nah

Hey, Hedonismus, die Lust ist ein Reiter
Ich will nichts verpassen, deswegen muss ich weiter
Von Wünschen getrieben, vom Eifer gejagt
Es ist egal, was du jetzt sagst

Allein allein
Bedeutet frei zu sein
Frei zu sein
Allein

Das ist die Freiheit, die ich meine
Jeder liebt für sich alleine
Wir teilen nur noch unsere Lust
Und jeder bleibt …

Allein allein …

Das ist die Quelle, dem dieses Lied entspringt
Das ist das Loch, in das ich immer wieder sink
Und mich dann wieder in den Himmel schwinge
Und sentimentale Lieder singe

Allein…

Käpt‘n, mein Käpt‘n, jetzt stehst du wieder da
An deinem Gedankenstrand
Dein Blick fliegt mit den Möwen in den roten Abendhimmel
Wellen stürmen auf das Land

Es brandet, es brandet bis in meine Brust
Vor Aufruhr und vor Lebenslust
Erdiges Verlangen, jetzt höre ich deine Stimme
Alle Zweifel können mich mal

Käpt’n, mein Käpt’n, vor mir wilde See
Du bist das Fernrohr, durch das ich die Insel seh
Käpt‘n, mein Käpt’n, dafür lieb ich dich
Dein Optimismus ist unerschütterlich

Sehnsucht wachsen Flügel
Gedanken gehen baden
Die Freiheit lockt
Von fernen Gestaden

Es ist wahr, es ist wahr, du bist, was du denkst
Und die Liebe ist das Meer
Verkappter Pirat, worauf wartest du noch
Gestern war einmal

Käpt’n, mein Käpt’n, keine faulen Kompromisse
du ermunterst mich, dass ich die Segel hisse
Käpt’n, mein Käpt’n, dich täuschen keine Wetter
wenn ich untergeh, bis du der Retter

Siehst immer noch Licht, auch wenn es dunkel ist
Manövrierst mich durch Riffe, wenn Fortuna mich vergisst
Auf wankenden Planken, zu neuen Horizonten
Für keinen Sturm zu schade, egal was ich dir auflade

Käpt’n, mein Käpt’n, dafür lieb ich dich
Bei Sturm und Gegenwinden, du bist unerschütterlich
Käpt’n, mein Käpt‘n, das ist unser Lied
Käpt’n, mein Käpt‘n, wie gut, dass es dich gibt

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